Chronik

Chronik der Sektion Wienerwald 

des Österreichischen Touristenklub

Bei ihrer Gründung am 

17. Jänner 1886 im Hotel Kahlenberg setzte sich die junge Sektion das Ziel, durch Wegmarkierungen, Anlage von Wegen und Steigen, Veröffentlichung von touristischer Literatur u.a. den Wienerwald der Allgemeinheit näher zu bringen.



Als erstes wurde der Nasenweg auf den Leopoldsberg - als nördlichster Ausläufer des Wienerwaldes - instandgesetzt und der Weg zur Sophienalpe neu angelegt. Damit wurden auch heute noch sehr beliebte Ausflugsziele und Aussichtspunkte in der unmittelbaren Nähe der Wienerstadt leicht zugänglich gemacht.


Zusätzlich wurden 33 Wege mit 128km und 100 Wegweisertafeln markiert.


Schon im März des Gründungsjahres erschien die 1. Mitteilung für die Mitglieder

Im nächsten Jahr, 1887, wurde auf dem höchsten Berg des Wienerwaldes, dem 893 m hohen Schöpfl, eine hölzerne Aussichtswarte neu errichtet. Eine schon früher vom k.k. Forstärar erbaute Warte war im Lauf der Zeit sehr schadhaft geworden.


In diesem Jahr wurden weitere 20 wege mit 90 km und 127 Wegweisertafeln markiert



1888 wurden 16 Wege mit 61km und 70 Wegweisertafeln markiert.

1890  Der Graveur Franz Krebs gestaltet eine ÖTC Section Wienerwald Plakette (Anstecker) sowie einen Anhänger - beide aus Messing - für das Wohltätigkeitsfest am 8. November 1890 im Ronacher, als Weihnachtsbescherung armer Schulkinder in Wienerwaldgemeinden. 

Am Anhänger sitzt als Allegorie eine Frauengestalt (ÖTC), die einen Knaben (Section) die Hand reicht.

1891 wurde vom Österreichischen Touristenklub Sektion Wienerwald am Gipfel des Jochgrabenberges die insgesamt 18 Meter hohe Wienerwaldwarte aus Holz errichtet und am 11. Oktober 1891 feierlich eröffnet.  Sie existierte bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts.



Am 11. Jänner 1896 veranstaltete die junge Sektion das 1. Wienerwald-kränzchen um die Beschilderung und Markierung der Wege finanzieren zu können – diese Kränzchen wurden – ausgenommen in den Kriegsjahren - bis 1930 jährlich durchgeführt.  


1898 wurde am Schöpfl eine 17 m hohe eiserne Warte erbaut, um den Besuchern die herrliche Fernsicht und den Blick auf den schönen Wienerwald ringsum noch besser zu ermöglichen. 


Die Eröffnung der Kaiser Franz Josef Warte  war am 19. Juni 1898.

1901 Übernimmt der ÖTK-Sektion Wienerwald vom "Verschönerungsverein Purkersdorf" die Troppbergwarte (erbaut 1870) zur Betreuung. Gleichzeitig wird die Warte auf „Gustav Jäger-Warte“, dem Gründer des „Österr.Touristenklubs“, umbenannt. 

1923 wird die Warte an den "Verschönerungsverein Purkersdorf" zurück gegeben.

Auch die Hegerbergwarte bei Kasten wird in dieser Zeit von der Sektion Wienerwald übernommen und betreut.

Das Schöpflgebiet wurde im Lauf der Jahre immer mehr zum beliebten Wanderziel. Daher wurde der Wunsch nach einer Labestation und einer Unterkunft auf dem Schöpfl immer dringlicher.


So beschloß die Sektion Wienerwald den Bau eines Schutzhauses.

Am 12. August 1906 war es dann endlich so weit, daß das 

1. Schöpfl-Schutzhaus 

eingeweiht und eröffnet werden konnte.

1907  wurde es nach dem damaligen rührigen 1. Vorstand der Sektion "Franz-Krebs-Schutzhaus" umbenannt.

Aufgrund des großen Ansturms von Wanderern auf den Schöpfl wurde das bestehende Schutzhaus zu klein. Deshalb wurde es 1911  mit einem Zubau erweitert.

1911 25 Jahr Feier ÖTK Sektion Wienerwald in der Gaststube "Zum grünen Tor". Das Aquarell wurde vom Künstler Hermann Klingsbögl anläßlich des 25 jährigen Jubiläums geschaffen.



Bis 1911 wurden 316 Wegstrecken mit einer Gesamtlänge von mehr als 900km markiert und mehr als 1500 Wegweistafeln von unserer Sektion im Wienerwald angebracht

1920 Durch einen Brand wird unser Schutzhaus am 16. November vollständig zerstört.

Nach anstrengenden Bemühungen gelang der Sektion Wienerwald der Wiederaufbau des Schutzhauses; am 16. September 1923 konnte das 2. Schutzhaus unter dem gleichem Namen eröffnet werden. 


Die markierten Wege waren in der Zwischenzeit auf 262 Wanderwege mit einer Gesamtlänge von ca. 1000 km und 1500 Wegetafeln angewachsen.

1926  40 Jahr Feier ÖTK Sektion Wienerwald

1932  wurde die Kaiser Franz Josef Warte auf Matras Warte (zu Ehren des ÖTK Präsidenten Franz Eduard Matras) umbenannt

1936 50 Jahr Feier ÖTK Sektion Wienerwald

Zahlreiche Verbesserungen im Schutzhaus brachten immer mehr Besucher, so vor allem die 1937/38 unter großen Anstrengungen und Bemühungen erbaute Wasserleitung zum Schutzhaus.

1939  Zur Entlastung der Sektion werden ca. 500km ihrer Wegbezeichnungen im nordwestlichen Teil des Wienerwaldes nördlich der Westbahstrecke an die Sektion Klosterneuburg abgegeben.

Im Frühjahr 1945  wurde das 2. Schutzhaus ein unglückliches Opfer der Kriegswirren. Durch einen sinnlosen Artilleriebeschuß wurde es in Brand geschossen und total zerstört. Auch die Matraswarte wurde durch Geschoßeinschläge schwer beschädigt.


Um nun den Mitgliedern der Sektion bis zum Wiederaufbau eines neuen Schutzhauses am Schöpfl ein Bergsteigerheim bieten zu können, entschloß sich die Sektionsleitung im Jahre 1946, die Bewirtschaftung des Schutzhauses am Unterberg im Raume von Pernitz-Muggendorf zu übernehmen. Die Verwaltung dieses dem ÖTK gehörigen Schutzhauses dauerte bis zum Jahr 1969, dann wurde es der Sektion Pernitz des ÖTK übergeben.

Trotz aller Schwierigkeiten gelang es der Sektion, am 16. Oktober 1949 ein 3. Schutzhaus auf dem Schöpfl zu eröffnen.


Dieses wurde, den Notwendigkeiten entsprechend, durch einen Erweiterungsbau mit Zimmern und einem Matratzenlager vergrößert.

1950 wurden die Schäden an der Matraswarte ausgebessert sodass diese wieder eröffnet werden konnte.

Am 9. Juli 1951  übergab die Sektion Wienerwald der Öffentlichkeit die „Bergsteigerrast“ eine Steinbank auf den wiesenbedeckten Kamm des Schöpfls, von der der Blick weithin zur Hohen Wand, zum Schneeberg und zur Raxalpe schweifen kann, um ihrem Ehrenmitglied und damaligen Präsidenten des Österreichischen Touristenklubs, seinem jetzigen Ehrenpräsidenten Domprälat Dr. Alois Wildenauer ein kleines Zeichen der Dankbarkeit zu setzen.

1956 70 Jahr Feier ÖTK Sektion Wienerwald

 

1961  wurden eine Vorratskammer und eine Waschküche errichtet, sowie ein Pumpenhaus für die Wasserversorgung gebaut.

1964 wurde der Aufgang zu den Zimmern und dem Lager mit einer Holzverschalung verschönert. In den folgenden Jahren wurden immer wieder Verbesserungen, Neugestaltungen und Verschönerungen im und um das Schutzhaus durchgeführt

1966  80 Jahr Feier ÖTK Sektion Wienerwald

1974 wurde die Matraswarte durch die Sektion Wienerwald komplett restauriert und den Besuchern wieder zugänglich gemacht.

1975 konnte im Schutzhaus ein zweiter Schlafraum neu ausgebaut werden.

1976  Anläßlich des 90-jährigen Bestandes der Sektion Wienerwald wird auf dem Kahlenberg eine Feierstunde abgehalten.

Am 16. September 1979 wurde das 30-jährige Bestehen des dritten Schöpfl-Schutzhauses und zugleich der 90. Geburtstag des überaus verdienten Ehrenmitglieds und Erbauers des dritten Schutzhauses, Vorstand Heinrich GITH, in würdiger Weise gefeiert.

1980  begannen äußerst schwierige und langwierige Verhandlungen um den Anschluß des Schutzhauses an die Stromleitung des Leopold-Figl- Observatoriums der Universitäts-Sternwarte Wien auf dem Mitterschöpfl.


1981  wurde mit dem Bau begonnen und der Anschluß fertiggestellt werden. Dieses große Vorhaben war nur durch die Unterstützung durch die Niederösterr. Landesregierung, der Gemeinde Laaben und anderer umliegender Gemeinden, des Zentralausschußes des Österreichischen Touristenklubs und dank der Gebefreudigkeit der Mitglieder und Gönner der Sektion möglich.


1984  konnte durch eine umsichtige Finanzgebarung die Restschuld getilgt werden. So war es dann möglich, im Jahre 1985  mit tatkräftiger Unterstützung durch die Gemeinde Laaben, den Anschluß an das Telefonnetz für das Schutzhaus zu erreichen. In selben Jahr erfolgte auch noch die Ausbesserung und Streichung der gesamten Dachflächen des Schutzhauses und der Neubau der Stiegenabgänge zu den sanitären Anlagen.

1986  Feier 100 Jahre ÖTK Sektion Wienerwald in den Räumlichkeiten der ÖTK Zentrale

1993  Baubewilligung des neuen Schutzhauses

1994 & 1998 wurde die neue - 4. Schöpfl Schutzhütte - errichtet.


1998 100 jähriges Jubiläum der Matraswarte

& Einweihung des neuen Schuthauses

2011  Ein neuer Winterraum im Neben-gebäude des Schöpfl-Schutzhauses wird eingerichtet.


Die Sektion feiert ihren 125. Geburtstag.

2013 Errichtung einer Photovoltaik Anlage von der Firme Elektro Wallner/Altlengbach.

2018  wurde das 20jährige Bestehen der neuen Schöpflhütte gefeiert

2023 wurde der Kinderspielplatz errichtet und am 29. Mai 2023 Pfingstmontag bei der Bergandacht eingeweiht und eröffnet

Heute betreut die Sektion Wienerwald des ÖTK 82 Wanderwege  mit einer Gesamtlänge von ca. 400 km.

All diese Leistungen in den letzten 140 Jahren, zum Wohle der Wanderer und Bergfreunde, sind nur möglich gewesen durch die uneigennützige Mitarbeit der Ausschußmitglieder, aller Mitglieder und Freunde der Sektion WIENERWALD und deren großzügige Spendenbereitschaft.

 

Das Wissen darum möge alle mit großer Freude erfüllen!

DIE VORSTÄNDE der SEKTION WIENERWALD des ÖTK in den

140 Jahren ihres Bestandes

1886:              Gründungsvorstand Hugo GERBERS

1886 - 1896:  Dr. Leopold SCHRÖTTER  – Ritter von Kristelli,

                       k.k. Univ.Professor

1896 - 1920:  Franz KREBS

1920 - 1933:  Josef MÜHLBERGER

1933 - 1938: Hermann KLINGSBÖGL

1938 - 1940:  Carl JURISKOVIC-HAGENDORF

1340 - 1965:  Heinrich GITH

1965 - 1966:  Franz BOSAK

1966 - 1986:  Otto MÜHLBAUER

1989 - 2004: Michael OCKERMÜLLER

2004 - 2014: Johann  KASSLER

2014 - 2016:   Johann POPELKA  / Obmann Stellverteter

2017 – dato:  Friedrich HACKL

Jetzt Mitglied werden!

Bitte bei der Anmeldung Sektion Wienerwald auswählen!