Der Türkengedenkstein

Der Türkengedenkstein


Wer vom Schöpfl-Schutzhaus den rotmarkierten, schön angelegten Weg in Richtung Klammhöhe wandert, gelangt nach etwa 1 Stunde zum Bauernhaus "Stützenreuth". Von hier führt eine blaue Markierung hinunter zum "Türkengedenkstein" bevor man zur Straße Klammhöhe - Glashütte kommt.


Als im Jahre 1683 die Türken zum zweiten Mal die Stadt Wien belagerten, zogen auch Abteilungen mordend, plündernd und verwüstend gegen den Schöpfl. Die Bewohner der ganzen Gegend flüchteten in die damals noch sehr dichten Wälder des Schöpfls.


An einer Stelle des Berges, die nur über einen steilen Weg zugänglich war, errichteten die Flüchtlinge eine Wallbarrikade aus Baumstämmen und Steinblöcken. Um die anstürmenden Türken

früher erkennen zu können, wurde der Hang abgeholzt. Der Wall selbst wurde mit Seilen gut gesichert und mit Alarmposten besetzt, um das anrücken der türkischen Mordbrenner sofort melden zu können.


Nach einigen Wochen kündeten Flammensäulen und Waffenlärm das Herannahen der Türken an. Der Ortsrichter von Brand-Laaben, Michael Fügerl, eilte zum Verteidigungswall, um den Befehl zu

übernehmen. Im Talgrund sah man bereits die Türken im Anmarsch zum Berg. Im Schöpflgraben beobachteten die türkischen Heerscharen aufmerksam den abgeholzten steilen Berghang und den Wall auf der Höhe. Einer der Krieger ritt hoch zu Roß neben einer prächtigen Sänfte. Er gab den Besetzern des Berges ein Zeichen, daß sie sich ergeben und herabkommen sollten. Als diese Aufforderung unbeantwortet blieb, begannen die Türken mit dem Ansturm.


In dichten Massen bewegten sie sich bergwärts, um die einheimischen Christen mit Pfeil und Schwert zu vernichten. Schon waren sie in der Nähe des Walles, da gab der Ortsrichter den Bauern das Zeichen zum Durchhauen der Seile. Der Wall neigte sich talwärts und die niederrollenden Baumstämme und Steinblöcke zerschmetterten und vernichteten die in wilder Flucht abwärtsfliehenden Türken. Der ganze Abhang war von Massen verstümmelter Leichen bedeckt. Noch bis über Alland hinaus wurden die fliehenden Türkenhorden verfolgt.


Zum Andenken an den heldenhaft geführten Abwehrkampf wurde 1933 der Türkengedenkstein errichtet. 


Nach Heinrich Gith